Männer trauern anders – Oder: Warum es Zeit für neue Formate ist

Allgemein
Trauern Männer anders?

Gibt es einen geschlechtsspezifischen Unterschied in der Art, wie wir mit Verlusten und Trauer umgehen? Experten wie Martin Kreuels, der sich dem Thema seit dem Krebstod seiner Frau intensiv widmet, sagen Ja. Die Ursachen lägen vor allem in erziehungsbedingten Verhaltensnormen wie der Vorstellung, Männer dürften Schwäche und Traurigkeit nicht offen zeigen.

Trauerarbeit eine weibliche Domäne?

Feststeht: Angebote wie Trauergruppen werden überwiegend von Frauen genutzt. Die öffentliche Auseinandersetzung mit Emotionen, die mit der Bewältigung eines Verlusts verbunden sind, steht bei Männer offenbar immer noch nicht hoch im Kurs – auch wenn klassische Geschlechterrollen langsam aufbrechen.

Im Gegensatz zu Frauen nutzen Männer aber auch selten den Rahmen einer Freundschaft dazu, Trauer zu artikulieren und zu teilen. Rückzug und/oder Flucht in (kompensierende) Tätigkeiten, die Ablenkung versprechen, gehören zu den zentralen Bewältigungsstrategien von Männern in Verlustsituationen. Denn noch immer besteht die Vorstellung, die Verarbeitung von Trauer schon mit sich selbst „ausmachen“ zu können. Dabei wird übersehen, dass tiefgehende Verluste Ausdruck brauchen, um bearbeitbar zu werden.

Neue Wege der Trauerbewältigung

Welche Lösung bleibt? Die Suche nach neuen Formaten, die dabei unterstützen, erlernte Barrieren abzubauen und den Kontakt zum eigenen Erleben und Fühlen herzustellen. Martin Kreuels empfiehlt etwa die Verknüpfung der Gesprächssituation mit einer gemeinsamen Tätigkeit wie Wandern, Kochen oder Segeln. Klaus Mair, der eine Trauergruppe für Männer in Innsbruck führt, setzt ebenfalls auf Formate abseits klassischer Gesprächssituationen im Sesselkreis: Auch hier stehen gemeinsame Unternehmungen in der Natur ganz oben.

Wenn Sie sich für ein solches Format interessieren und Ihre Trauer aktiv bewältigen wollen, freue ich mich, Sie auf diesem Weg und im für Sie richtigen Setting (vom Ge(h)spräch bis zur Trauergruppe speziell für Männer) begleiten zu dürfen. Sie erreichen mich unter office@trauerpraxis.at und der Telefonnummer +43 680 220 47 29.